PCOS und Haarausfall – Die Fakten

Ein dicker Flaum auf der Oberlippe, übermässige Körperbehaarung an Armen und Beinen, dafür aber immer weniger Haare auf dem Kopf, Akne im Gesicht und übermässige Pfunde auf den Hüften. Und das alles in einem Alter, teilweise sogar schon in der Pubertät, wo sonst schon genug Stress ansteht und man sich in eigentlich viel lieber mit dem ersten grossen Schwarm beschäftigen möchte.. Kommt dir das alles irgendwie schrecklich bekannt vor? Dann bist du mit grosser Wahrscheinlichkeit von PCOS betroffen.

Ein dicker Flaum auf der Oberlippe, übermässige Körperbehaarung an Armen und Beinen, dafür aber immer weniger Haare auf dem Kopf, Akne im Gesicht und übermässige Pfunde auf den Hüften. Und das alles in einem Alter, teilweise sogar schon in der Pubertät, wo sonst schon genug Stress ansteht und man sich in eigentlich viel lieber mit dem ersten grossen Schwarm beschäftigen möchte.. Kommt dir das alles irgendwie schrecklich bekannt vor? Dann bist du mit grosser Wahrscheinlichkeit von PCOS betroffen.


Die Ursache

Doch wie kommt es zu diesem Syndrom?

Neben den erwähnten Symptomen zeigen sich im Ultraschall viele kleine Bläschen, welche den Eierstöcken anliegen und diesem lästigen Syndrom ihren Namen geben. Viele = Poly, Bläschen = Zysten, Eierstock = Ovar, also Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS).

Die Zellschicht, die deine Eizellen umgibt, ist nicht empfindlich genug für das Hormon, welches sie eigentlich zur Reifung anregen sollte. Dazu kommt, dass deine Eierstöcke durch diese Unempfindlichkeit die Fähigkeit verlieren, das männliche Hormon Testosteron, das auch bei Frauen gebildet wird und unter anderem als Vorstufe zu den Östrogenen dient, in Östrogen umzuwandeln. Männliche Hormone stauen sich dadurch in deinem Körper an, was zu all den lästigen Symptomen, mitunter übermässigem Haarausfall, führen kann.

PCOS ist insbesondere auch dann ein Problem, wenn du zusätzlich unter einer Überempfindlichkeit gegenüber DHT (Dehydrotestosteron) leidest, der Ursache für erblich bedingten Haarausfall. Frauen sind davon meist erst in Ihren 40ern betroffen, wenn du aber unter PCOS leidest, dann macht sich der Haarausfall oft schon in den frühen 20ern oder sogar schon in der Pubertät, bemerkbar. Der typische Verlauf ist dabei eine sichtbare Ausdünnung des Scheitels und eine fortschreitende Ausdünnung im Bereich der Geheimratsecken.

Häufigkeit und psychische Folgen

Gemäss aktuellen Zahlen leiden ungefähr 15% der Frauen am polyzistischen Ovarialsyndrom. Wie der Name schon sagt ist es keine Krankheit, sondern viel mehr ein Syndrom, einer Kombination von verschiedenen Symptomen, wobei Haarausfall oft eines davon ist. Das PCO-Syndrom ist also nicht per se gefährlich, die Symptome können das Leben einer jungen Frau aber ganz schön aus den Fugen geraten lassen. Denn oft haben die Symptome eine starke psychische Belastung zur Folge, was bis zu einer akuten Depression führen kann. Sehr oft kommt es auch für Betroffene auch zu Mobbing, was bekannter weise fatale Folgen auf die menschliche Psyche haben kann.

Behandlungsmöglichkeiten

In erster Linie gilt es schnellstmöglich einen Frauenarzt aufzusuchen, wo dich ausführlich über PCOS informieren lässt. Kommt es zu einer Behandlung, haben sich hauptsächlich zwei Ansätze bewährt:

Falls du an Übergewicht leiden solltest, besteht der erste Schritt darin abzunehmen. Am besten geeignet dafür ist eine Kombination aus einer gesunden und ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung. Allerdings ist das gerade bei PCOS schwieriger als bei übergewichtigen Frauen ohne dieses Syndrom. Du brauchst also viel Geduld und Ausdauer. Lebensmittel wie Soja, Rotklee, Goldhirse, Leinsamen oder auch Kürbiskernöl solltest du unbedingt mit in den Speiseplan aufnehmen, denn diese haben den schönen Nebeneffekt, deinen Hormonhaushalt wieder auszugleichen. Beim Thema Sport empfiehlt es sich mit deinem eigenen Körpergewicht zu arbeiten und möglichst auf Gewichte zu verzichten. Dabei solltest du darauf achten mit einer möglichst hohen Intensität zu trainieren, deinen Puls also stets auf einem hohen Level zu halten. Methoden wie Tabata oder auch Crossfit sind ganz besonders geeignet dafür. Wobei bei der letzteren Methode eine gewisse Grundmuskulatur und auch Erfahrung vorausgesetzt wird. Die guten Neuigkeiten sind, dass sich der Regelkreis deines Hormonsystems schon mit der Abnahme von 5% deines Körpergewichts deutlich erholen kann, so dass sich viele der mit PCOS verbundenen Symptome abschwächen.  

In schweren Fällen empfiehlt sich auch eine Hormontherapie, im Englischen auch Hormon Replacement Therapie (HRT), genannt. Besonders geeignet dafür ist eine Behandlung mit hormonellen Verhütungsmitteln, also der Pille. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass sowohl genügend Östrogene als auch Gestagene enthalten sind. Auch sollten darin vorzugsweise Gestagene enthalten sein, welche eine antiandrogene Wirkung besitzen, also die Wirkung der männlichen Hormone abschwächen.

Falls sich deine Frauenärztin nicht gut genug mit dem Thema auskennt, empfiehlt es sich zudem einen Haarspezialisten aufzusuchen.

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